Stress & Burnout - Ursachen, Warnzeichen und Prävention

Veröffentlicht am 6. März 2025 um 08:54

Diesen Artikel widme ich meiner Mutter, die mit Burnout zu kämpfen hat. Es ist mir ein Herzensanliegen, nicht nur sie, sondern auch alle anderen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, zu unterstützen. Burnout ist eine stille, aber tiefgreifende Herausforderung, die uns daran erinnert, wie wichtig es ist, auf uns selbst zu achten. Mit diesem Artikel möchte ich nicht nur über die Ursachen und Folgen von Burnout aufklären, sondern auch Hoffnung geben, dass es Wege aus diesem Zustand gibt – hin zu mehr Lebensqualität und innerer Balance.

 

Stress ist in der modernen Gesellschaft allgegenwärtig und wird oft als unvermeidbarer Teil des Lebens betrachtet. Doch chronischer Stress kann weitreichende Folgen haben, darunter das sogenannte Burnout-Syndrom. Als Psychologe ist es mir wichtig, die Ursachen und Folgen von Stress sowie effektive Wege zur Prävention aufzuzeigen.

 

Aktuelle Zahlen und Studien

Burnout ist keine Seltenheit mehr. Laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) aus dem Jahr 2023 fühlen sich 56% der Berufstätigen in Deutschland regelmäßig gestresst. Besonders betroffen sind Menschen in helfenden Berufen wie Pflege, Sozialarbeit und Bildung.

Weitere relevante Fakten:

  • Erkrankungen durch Stress: Psychische Erkrankungen, einschließlich Burnout, verursachen jährlich etwa 40 Millionen Fehltage in Deutschland (Bericht der AOK 2022).
  • (Ist mir "egal" was es kostet, da Gesundheit grundsätzlich dem Geld vorgezogen werden sollte) Kostenauswirkungen: Burnout und stressbedingte Erkrankungen kosten die deutsche Wirtschaft jährlich rund 9 Milliarden Euro.
  • Globaler Trend: Die WHO bezeichnet Stress als „die Gesundheitskrise des 21. Jahrhunderts“.

 

Was passiert im Körper bei Stress?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers, die uns hilft, auf Herausforderungen zu reagieren. Dabei werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, die kurzfristig die Leistung steigern. Wird Stress jedoch chronisch, gerät das Gleichgewicht im Körper aus den Fugen:

  • Immunsystem: Chronischer Stress schwächt die Abwehrkräfte, was zu häufigeren Infektionen führt.
  • Herz-Kreislauf-System: Dauerstress erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
  • Gehirn: Langfristig kann Stress die kognitive Leistung und Gedächtnisfunktionen beeinträchtigen.

 

Wie erkennt man Burnout?

 

Burnout entwickelt sich schleichend. Es beginnt oft mit Überforderung und endet in völliger Erschöpfung. Die Warnzeichen lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:

 

1. Körperliche Symptome:

  • Chronische Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Häufige Kopfschmerzen oder Verspannungen

 

2. Emotionale Symptome:

  • Anhaltende Reizbarkeit
  • Gefühl von Leere oder Sinnlosigkeit
  • Starke emotionale Distanz zu Arbeit und Mitmenschen

 

3. Mentale Symptome:

  • Konzentrationsprobleme
  • Vergesslichkeit
  • Verlust der Motivation

 

Je früher diese Warnsignale erkannt werden, desto besser sind die Chancen, gegenzusteuern.

 

Prävention: Was schützt vor Stress und Burnout?

Die wichtigste Maßnahme ist, auf die Balance zwischen Anforderungen und Ressourcen zu achten. Hier sind einige wissenschaftlich fundierte Ansätze:

 

1. Zeitmanagement:

  • Strukturierte Tagesplanung reduziert Überforderung. Prioritäten zu setzen, ist entscheidend, um Stress zu verringern.

 

2. Achtsamkeitstraining:

  • Achtsamkeitsbasierte Programme wie MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) haben nachweislich positive Effekte auf die Stressbewältigung.

 

3. Bewegung:

  • Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersport, reduziert das Stressniveau nachhaltig. Studien zeigen, dass 30 Minuten Bewegung am Tag das Risiko für psychische Belastungen deutlich senken.

 

4. Soziale Kontakte:

  • Ein starkes soziales Netzwerk hilft, Stress besser zu bewältigen. Der Austausch mit anderen wirkt emotional entlastend.

 

5. Ernährung und Schlaf:

  • Eine gesunde Ernährung stabilisiert den Blutzuckerspiegel und sorgt für konstante Energie.
  • Mindestens 7–8 Stunden Schlaf fördern die Regeneration des Körpers und senken das Stresshormon Cortisol.

 

 

Was tun, wenn Burnout eingetreten ist?

Wenn Stress und Erschöpfung anhaltend sind, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Hier einige wichtige Schritte:

 

1. Psychotherapie:

  • Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hilft Betroffenen, stressauslösende Denkmuster zu erkennen und zu verändern.

 

2. Rehabilitation:

  • In spezialisierten Kliniken können Betroffene umfassend behandelt werden, z. B. mit Therapieprogrammen, die Entspannung, Bewegung und psychologische Beratung kombinieren.

 

3. Arbeitgeber einbeziehen:

  • In vielen Fällen können Gespräche mit Vorgesetzten über Arbeitsbelastung und Anpassungen im Job helfen, die Situation zu entschärfen.

 

 

Praktische Tipps für den Alltag

  • Mini-Pausen einbauen: Kurze Erholungsmomente während des Tages reduzieren Stress.

 

  • Technikfreie Zeit: Legen Sie regelmäßig bildschirmfreie Zeiten ein, um Ihr Gehirn zu entlasten.

 

  • Dankbarkeit üben: Schreiben Sie täglich 3 Dinge auf, für die Sie dankbar sind. Dankbarkeit stärkt nachweislich die Resilienz.

 

Wichtig: Dies ist nur eine kurze Übersicht an Infos und Symptomen, diese Krankheit ist sehr vielseitig und sollte bei Symptomen immer abgeklärt werden!

Bei Fragen Anregungen oder auch nur Erfahrungsberichte gerne schreiben:) 

Quellen:

Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Stressreport 2023

AOK Fehlzeiten-Report 2022

WHO, „Burn-out an occupational phenomenon“ (2019)

Statistisches Bundesamt, Bericht 2022

 

Veröffentlicht & Geschrieben von: SPCH

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